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Ein halbes Jahr ist um

By Kasia - Dezember 28, 2020

Schon fünf Monate lebe ich in Costa Rica. Genauer gesagt in Vuelta de Jorco, ein kleines Städtchen in den Bergen, nordwestlich von der Hauptstadt San Jose. Um ehrlich zu sein habe ich nicht gerade direkt an Berge gedacht, als ich mich für Costa Rica entschieden habe und war anfangs etwas skeptisch, als ich meine Gastfamilie und somit auch meine zukünftige Adresse bekommen habe, doch mittlerweile würde ich meinen Wohnort nicht tauschen wollen. Wo man nicht hinsieht gibt es Berge, von meiner Terrasse aus, aus dem Fenster des Schulbusses, in der Schule selbst - einach wunderschön!

Außerdem werden hier alle möglichen Früchte geerntet. Mein Gastvater arbeitet sogar auf einer Finca, so dass es uns nie an Früchten fehlt. Neben leckeren Früchten wird ich auch Kaffee angebaut. Ich hatte auch selbst die Möglichkeit mit meiner ganzen Gastfamilie Kaffee pflücken zu gehen, was ich echt interessant fand. Jetzt weiß ich auch wie viel Arbeit hinter dem beliebten Getränk steckt.

Meine Gastfamilie ist super lieb, herzlich und humorvoll. Anfangs war es für mich, als Einzelkind, neu auf einmal einen kleinen Bruder (12) und eine große Schwester (20) zu haben, doch es gefällt mir sehr gut. Ich werde den ganzen Truble nach dem Jahr sicherlich vermissen. Wir lachen sehr viel zusammen, sei es, weil ich wieder irgendein spanisches Word erfunden habe, was nicht existiert oder weil ich und meine beiden Gastgeschwister uns wegen irgendwelchem Quatsch streiten und wir am Ende einfach nur noch darüber lachen müssen. Meine Gasteltern habe ich auch ins Herz geschlossen. Mit meiner Gastmutter kann ich über fast alles reden und mein Gastvater bringt immer Früchte für mich und meine Gastgeschwister von der Arbeit mit. Alle gemeinsam gehen wir manchmal meine Gastoma besuchen oder machen uns einen gemütlichen Filmeabend. Ab und zu machen wir auch Ausflüge in der Umgebung. Grundsätzlich ist aber immer etwas im Haus los, da wir sehr oft Besuch bekommen.

Das Colegio Técnico Professional Acosta, welches ich besuche, liegt im naheliegenden Städtchen Acosta und ist mit ca. 2000 Schülern recht groß. Da es zu Fuß ziemlich lange dauern würde zur Schule zu kommen, holt mich jeden Morgen um 6.30 Uhr der Schulbus, der wie ein amerikanischer Schulbus aussieht, ab. Ja genau um 6.30 Uhr, der Unterricht beginnt hier nämlich an den meisten Schulen schon um 7.00 Uhr und da ich auf einer technischen Schule bin endet der Unterricht auch spät am Nachmittag
um 16.20 Uhr. Das ist schon viel Zeit die man unter der Woche in der Schule verbringt, aber zum Glück habe ich schnell Freundschaften mit meinen Klassenkameraden geschlossen, sodass es auch Spaß machen kann. Außerdem hat man an einer technischen Schule die hälfte der Zeit eine Spezialität, die man sich aussuchen kann. Ich habe mir Agroindustrie ausgesucht, wo wir was über Ernährung und die Lebensmittel- und Farmerindustrie lernen. Dazu gehört auch ab und zu mal zu kochen oder zu backen. Mit meiner Klasse haben wir schon Torten gebacken, typische Speisen zubereitet und sogar Käse und Wurst gemacht. In meiner Spezialität lerne ich auch die typischen Gerichte, wie Gallo Pinto, Empanadas etc. zuzubereiten, sodass ich das leckere costa-ricanische Essen später auch in Deutschland essen und für meine Freunde und Familie kochen kann.





 

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